Ausgangslage
Es besteht ein Projekt für eine Umfahrung des Fleckens Beromünster, das eine Teilumfahrung Ost und eine Teilumfahrung West beinhaltet. Die Kosten dieser beiden Projekte werden auf ca. CHF 25 Millionen geschätzt. Hauptziel der Verkehrsplanung ist es, den Verkehr im Flecken deutlich zu reduzieren von vor allem vom Schwerverkehr zu befreien. Am 3. November 2014 hat der Kantonsrat beschlossen das Teilprojekt West dem Topf A (Realisierung ab 2015) und das Teilprojekt Ost dem Topf B (Realisierung ab 2019) zuzuweisen. Damit hat das Parlament grünes Licht gegeben für die konkrete Projektplanung der Teilumfahrung West und damit die Umsetzungsphase eingeleitet.
Die IG Verkehr Beromünster sieht in diesem Zusammenhang folgende Probleme:
- Die Umfahrung Beromünster als Gesamtprojekt sehen und umsetzen
- Sofortmassnahmen für einen flüssigeren Verkehrsfluss ergreifen
- Fleckenplanung an die Hand nehmen
- Optimierungspotential nutzen
1. Die Umfahrung Beromünster als Gesamtprojekt sehen und umsetzen
Die beiden Teilprojekte Ost und West gehören zu einem Gesamtprojekt. Nur die Realisierung beider Teilprojekte bringt längerfristig eine Verkehrsentlastung im Flecken. Es ist deshalb nicht nachvollziehbar, weshalb die beiden Teilprojekte bezüglich Entscheidfindung, Finanzierung und Ausführung separat behandelt werden. Dass zudem die Teilumfahrung West höher priorisiert wird als die Teilumfahrung Ost, dies obwohl die Linienführung für das Teilprojekt Ost schon seit Jahren feststeht, irritiert. Diese Etappierung birgt die Gefahr, dass zwar die Westumfahrung in den nächsten Jahren realisiert wird, die Ostumfahrung jedoch aus politischen und finanziellen Gründen hinausgeschoben wird. In diesem Fall wäre für Beromünster gar nichts gewonnen, im Gegenteil: Der Flecken würde weiterhin vom Schwerverkehr durchfahren, ein Umlagerung des Quell-/Zielverkehrs würde nicht stattfinden und trotzdem würden bisher vom Verkehr nicht oder schwachberührte heutige und künftige Wohnzonen erheblichen Verkehrsimmissionen ausgesetzt. Dies führt zu folgender Forderung: Die Realisierung der Umfahrung Beromünster ist als Gesamtprojekt zu beschliessen und zu realisieren. Dies schliesst selbstverständlich nicht aus, dass eine Etappierung Strassenbaus möglich wäre.
2. Sofortmassnahmen für einen flüssigeren Verkehrsfluss ergreifen
Bis die Umfahrung Beromünster realisiert ist und eine Reduktion des Verkehrsaufkommens im Flecken erreicht wird, dürfte es 8 – 10 Jahre dauern. Was geschieht in der Zwischenzeit? Nach Meinung der IG müssten Sofortmassnahmen getroffen werden, um den Verkehr schon heute zu reduzieren bzw. flüssiger zu gestalten und namentlich die regelmässigen Blockierung an der zentralen Kreuzung im Flecken zu vermeiden. Im Weiteren wäre zu prüfen, welche Massnahmen zur Schulwegsicherung realisiert werden sollten (z.B. Veloweg in der Schulgasse etc.). Welche Strategie verfolgt der Gemeinerat und welche Massnahmen gedenkt er in nächster Zeit zu ergreifen?
3. Fleckenplanung an die Hand nehmen
Dass der Flecken am hohen Verkehrsaufkommen leidet ist unbestritten. Dadurch ist das historische Zentrum als Wohngebiet kaum mehr attraktiv und auch die gewerblichen Aktivitäten sind tendenziell rückläufig. Geschlossene Restaurants, drohende Abwanderung eines Teils des Gewerbes, Gebrauch der freien Flächen als Autoabstellplatz etc. führen zu einer schleichenden Abwertung des historischen Kerns. Dazu kommen die zum Teil nicht nachvollziebaren Auflagen von Seiten der Denkmalpflege, welche eine Sanierung der alten Gebäude erschweren und teilweise verunmöglichen. Die IG erwartet, dass der Gemeinderat die Führungsverantwortung wahrnimmt und sehr bald eine entsprechende Planung mit konkreten Massnahmen in die Wege leitet und umsetzt.
4. Optimierungspotential nutzen
Die Linienführung der neuen Entlastungsstrasse ist alles andere als optimal. Es ist klar, dass bei der gegebenen Situation Kompromisse eingegangen werden müssen, jedoch sollte eine neue Strasse so konzipiert sein, dass Beeinträchtigungen von Siedlungsgebiet möglichst vermieden wird. Der Damm zwischen dem Bahnhofareal und dem Knotenpunkt Schulgasse, der das Siedlungsgebiet Bifang durchqueren soll, ist sicher einer der grossen Schwachpunkte, ein zweiter die relativ starke Steigung / bzw. das Gefälle zwischen der Schulgasse und dem Oberdorf, was mit erheblichen Lärmimmissionen seitens des Schwerverkehrs und nicht zu unterschätzenden Sicherheitsproblemen verbunden sein dürfte. Die Planauflage des Projekts wird zeigen, wie diese Probleme gelöst werden sollen.